Wir alle erinnern Zeiten in der Fitnessbranche, in der man als Studiobetreiber für eine Stellenbesetzung aus 50 oder mehr Bewerbungen Mitarbeitende für sein Unternehmen auswählen konnte. Doch wie auch in anderen Branchen hat uns der Fachkräftemangel längst erreicht. Grund genug, sich einmal mit dem Thema Personalmanagement auseinanderzusetzen.
Vorab, die Begrifflichkeiten Personalführung und Personalmanagement werden gerne in einem Atemzug genannt. Auch wenn beides thematisch eng miteinander verbunden ist, so sind es nichtsdestotrotz zwei sehr unterschiedliche Dinge. Während wir beim Thema Personalmanagement die Arbeitsplätze mit den richtigen Menschen gemäß entsprechender Qualifikation und mit dem richtigen Zeitbudget vergeben, geht es bei der Personalführung um die Umsetzung der verantwortlich übertragenen Aufgaben. Personalführung ist also ein Teil des Ganzen. Ich möchte mich heute dem Personalmanagement widmen. Eines ist dabei klar: das Rad werden wir nicht neu erfinden können, wohl aber einmal mehr die richtigen Stellschrauben finden und nutzen. Dazu benenne ich Möglichkeiten in Anlehnung aus meinen Berateralltag, mit denen Betreiber ihren Club neu strukturieren können.
Der bedarfsgerechte Einsatzplan
Diese Situation kennt jeder: ein Mitarbeiter verlässt das Unternehmen und der Arbeitsplan muss neu ausgerichtet werden. Man arbeitet mit den vorhandenen Ressourcen und belegt den Schichtplan im Rahmen der eigenen Möglichkeiten. Passiert das einmal, ist das kein Problem. Doch mit jedem weiteren Mal weichen Strukturen auf und bei Wiederholung hat der Plan nichts mehr mit dem Ursprungsgedanken der hohen Betreuungsqualität zur Kundenbindung und -gewinnung zu tun. Ressourcen werden unnötig verschwendet, weil die Arbeitszeiten den Mitarbeitern angepasst werden. Es gibt unnötige Überschneidungen und Beispiele wie Kündigungscalls am Freitagmorgen sind keine Seltenheit, einfach weil der aktuelle Schichtplan es nicht anders zulässt. Es hilft alles nichts, die einzig effiziente Möglichkeit ist es dann, die Uhren auf null zurückzudrehen und eine neue Blaupause anzufertigen. Hier eine strukturell hilfreiche Auswahl zielführender Fragen:
Wann ist der Club wie ausgelastet?
Sind die Öffnungszeiten noch up2date?
Wann werden die meisten Trainingstermine gebucht?
Wann schreibt das Team die meisten Mitgliedschaften?
Wird eine Terminierungsstatistik aus den bestehenden Kontakten geführt?
Wenn ja, wann können die meisten Termine gelegt werden?
Wie verhält sich aktuell der Kursbereich?
etc.
Die Anzahl der Fragen zeigt bereits auf, dass hier ein riesiges Optimierungspotential steckt!
Controlling als das Mittel der Wahl
Im Beratungsalltag erlebe ich immer wieder ähnliche Phänomene: Der Mitarbeiter reportet an den Bereichsleiter und der Chef verlässt sich auf den Bereichsleiter. Leider funktioniert das in den seltensten Fällen ohne führende Unterstützung aus höchster Instanz. Und ja, das Prozedere muss trotz ausgeklügelter Systeme mit jedem Mitarbeiter aktiv erarbeitet werden. Es ist wichtig, dass Mitarbeiter auf jeden Report ein Feedback erhalten, so klein es auch sein mag, um den Sinn des Controllings auch als Motivationsinstrument zu erfassen. Ebenso relevant ist, das Instrument der vorausschauenden Zahlen gemeinsam anzuwenden.
DIGITAL SIGNAGE 4.O FÜR DIE FITNESSBRANCHE
Regelmäßige Befragungen ergeben ein eindeutiges Ergebnis: "Hohe Wahrnehmung von Aktionen und Angeboten" Es ist das Kraftpaket für modernes StudioTV und nutzt die Magie digitaler Bildschirme
Hier ein paar Modelle, die bereits in anderen Unternehmen Erfolg haben:
Personal Training Struktur im Club für flexiblere Arbeitszeiten
Flexible Einteilung von aktiv gelegten Beratungsterminen, denn manchmal ist es den Mitarbeitern lieber, für zwei bis vier Stunden am Wochenende effektiv im Studio zu arbeiten als z. B. am Freitagabend
Gehaltsverzicht für weniger Wochenarbeitsstunden verhandeln
Homeoffice für bestimmte Tätigkeiten verhandeln
MODERNE ARBEITSMODELLE, UM EIN ATTRAKTIVER Arbeitgeber zu sein
Homeoffice, flexible Arbeitszeiten, Work Life Balance, Job Rad, Geschäftswagen, Handy zur privaten Nutzung und vieles mehr haben die aktuelle Arbeitswelt erobert. Solange diese Dinge in anderenBranchen vorgelebt werden, können wir es uns nicht erlauben, uns vor diesen Gedanken zu verschließen. Es bleibt dann eine Frage der Zeit, wann wir vor allem unsere fähigen Mitarbeiter an andere Unternehmen verlieren.
DER STÄRKENORIENTIERTE PERSONALEINSATZ ALS ZWINGENDE VORAUSSETZUNG
Ich persönlich arbeite gerne mit dem Begriff umsatzproduzierender Mitarbeiterstunden. Denn diese sind entscheidend für den wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens. Da wir in der Dienst-leistungsbranche arbeiten, muss jede Stunde, wenn möglich, in kündigungsverhindernden (Mitglieder -zufriedenheit) oder umsatzproduzierende Maßnahmen investiert werden.Verwaltende und administrative Arbeiten sollten so gering wie möglich gehalten werden. Die Digitalisierung hilft, vieles zu automatisieren. Jeder zwischenmenschliche Touch Point muss vom Kunden in Perfektion spürbar sein, alle anderen können digitalisiert werden.
Richtige Meetingstrukturen für ein effizientes Arbeiten
Meetings sind die teuersten Arbeitsstunden, die wir produzieren können. Dennoch sind sie unerlässlich, denn sie können eine Menge bewirken. Wichtig ist, sie top und motivierend vor- und nachzubereiten. Auch bei der Meetingstruktur hilft die Digitalisierung. Nicht alles muss im großen Kreis ausdiskutiert werden. 5-Minuten-Besprechungen mit dem Verkaufsteam am Morgen oder Wochenberichte in 30-minütigen Online-Meetings sind im wahrsten Sinne des Wortes Gold wert.
Fazit: Personalmanagement trägt maßgeblich zum Unternehmenserfolg bei
Unsere Aufgabe ist es, in den aktuellen Zeiten mit der genauso knappen Ressource gut ausgebildeter Mitarbeiter umzugehen wie mit dem Thema Energie. Wir müssen innovative Möglichkeiten nutzen, Mitarbeiter zu finden, sie bedarfsgerecht und effizient einzusetzen, ihre Individualität zu berücksichtigen und Anreize zur Mitarbeiterbindung zu schaffen. Keine leichte Aufgabe, doch eine lösbare. Nach wie vor bin nicht nur ich der festen Überzeugung, dass wir in der besten Branche der Welt mit dem besten Produkt – für die Gesundheit der Menschen – arbeiten. Da lässt sich gemeinsam mit großem Enthusiasmus im kontinuierlich wachsenden Gesundheitsbewusstsein eine Menge bewegen.
Hallo Michael,
noch einmal vielen Dank für den lehrreichen Projekttag. Nachdem ich eine Nacht darüber geschlafen hatte, war ich begeistert über den Input. Ich bin gespannt auf die Umsetzung. Wir haben die Dinge im Team besprochen und es fand großen Anklang, Danke für den Projekttag und die wichtigen Anregungen. Nach den ersten Umsetzungen lassen sich bereits die ersten Ergebnisse erkennen.
